Betonkrimis - Prolog

Was hat Kriminalistik mit Beton zu tun? Mehr als man im ersten Moment glauben könnte!

Wenn Betonbauwerke Schadensbilder zeigen, welche nicht im Einklang mit der natürlichen Nutzungsdauer stehen, sind bereits die Grundvoraussetzungen für eine neue Episode eines spannenden Betonkrimis gegeben, denn in den meisten Fällen ist die Schadensursache nicht trivial. Vor allem in Hinblick auf die Festlegung geeigneter Sanierungsmethoden ist die Identifikation der tatsächlichen Schadensursache unverzichtbar. Nicht selten kommt auch die Verursacherfrage ins Spiel!

Die Betonmikroskopie bietet hier eine einzigartige Diagnosemöglichkeit, welche die zugrundeliegenden Schadensprozesse analysiert und dadurch verlässliche Prognosen bezüglich der noch zu erwartenden Lebensdauer ableiten kann. Idealerweise wird eine fundierte Dünnschliffmikroskopie an Proben von mehreren Stellen des Bauwerks durchgeführt, um eine umfassende Gesamteinschätzung der Ist-Situation zu ermöglichen.

Die Untersuchung des Betongefüges gleicht einer forensichen Arbeitsmethode durch Aufnahme von Indizienbeweisen. Es können Aussagen über die Rezeptur und Ausgangsstoffe sowie Verarbeitungsfehler des Betons, aber auch fehlende/schlechte Nachbehandlungen, auftretende Sekundärprozesse und Rissbildungen getätigt werden. Speziell die Betonoberfläche gibt wichtige Informationen über die Durchlässigkeit bzw. Dichtheit des Betons aber auch mögliche Wechselwirkungen mit der Umgebung.

In den noch folgenden Beiträgen werden klassische Episoden von modernen Betonkrimis vorgestellt. Ich wünsche euch spannende Unterhaltung!